Regional Frühlingsluft vorhergesagt – rechtzeitig Gelbschalen aufstellen!

Für Anfang/Mitte nächster Woche wird mildere Luft angekündigt: zunächst entlang des Rheins, in NRW und dem westlichen Niedersachsen. Beachten Sie die lokale Wettervorhersage: Bei Sonnenschein und Höchstwerten deutlich über 10 Grad müssen Gelbschalen im Raps stehen – befüllt mit Wasser, etwas Spüli und einem Gitter.

Warum so früh? Weil man die erste Zuflugwelle von Geflecktem Kohltriebrüssler und – wo er vorkommt – Großem Rapsstängelrüssler nicht verpassen sollte: Diese Käfer fliegen an den ersten günstigen Tagen häufig in größerer Zahl zu. Ob behandelt werden muss, weiß man nur, wenn man diese Käfer in den Gelbschalen „erwischt“ und nach den schönen Tagen auch zählt.

Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der beiden Rüsslerarten (auf Küchenpapier trocknen lassen, Lupe zur Hand nehmen): Der Gefleckte Kohltriebrüssler hat einen weißen Fleck auf dem Rücken und rötliche Füße:

Großer Rapsstängelrüssler:

Aussehen: 3,2–4 mm, schwarz-grau meliert

Schwelle: 5 Käfer/Gelbschale in 3 Tagen

Kohltriebrüssler (kleiner als der Rapsstängelrüssler):

Aussehen:2,5–3 mm, braun-grau meliert, weißer Fleck an der Flügelbasis, rötliche Füße

Schwelle: 15 Käfern/Gelbschale in 3 Tagen

Nur wenn es nach dem Zuflugbeginn warm und sonnig bleibt, können die Käfer bereits nach wenigen Tagen eiablagebereit sein, so dass schon kurz nach Zuflugbeginn behandelt werden muss (sofern die Flächen befahrbar sind). Dafür muss die Wetterentwicklung ab Mitte nächster Woche aber noch abgewartet werden.

Situationen in denen mit der Behandlung nicht lange gewartet werden kann: a) wenn der Große Rapsstängelrüssler bereits beim Zuflugstart die Schwelle in den Gelbschalen überschreitet, b) wenn sehr viele Kohltriebrüssler gefangen werden, c) wenn bereits zum Jahreswechsel bei „T-Shirt Wetter“ erste Rüssler beobachtet wurden (war vereinzelt der Fall), d) bei kritischem Befall mit Erdflohlarven: 60-70% Blattstiele mit Vernarbungen und Aufplatzungen an den Blattstielen und im Inneren Larven mit 3 Beinpaaren und schwarzer Kopfkapsel. In vielen Regionen ist der Erdflohbefall deutlich geringer als im Vorjahr, kann aber schlagspezifisch sehr unterschiedlich sein! Durch den kühlen September 2022 flog der Rapserdfloh häufig erst spät zu, so dass im vergangenen Spätherbst die Larvensymptome noch nicht sehr ausgeprägt waren und schnell übersehen wurden.

Anwender unseres proPlant Pflanzenschutz-Beratungssystems expert.classic nutzen die Regionalberatung, um die Zufluggefahr zu prüfen und ihre Gelbschalenkontrollen darauf abzustimmen. Hat Zuflug stattgefunden, beobachten sie täglich die Eiablage-Vorhersage, um den richtigen Zeitpunkt für die Rüsslerbehandlung zu treffen.

Bei Interesse senden Sie uns bitte unverbindlich diese Rückantwort: Interessenbekundung_proPlant expert.classic