Winterraps: Früher Larvenschlupf beim Rapserdfloh! Achtung Schwarze Kohltriebrüssler!
Diesen Herbst macht der Rapserdfloh in Schleswig-Holstein und in den östlichen Bundesländern wieder Probleme im Winterraps (zuletzt 2021). Der außergewöhnlich warme September und Oktober bislang waren sehr förderlich für die Eiablage und Larvenentwicklung des Käfers (siehe Deutschlandkarte aus dem proPlant expert. Pflanzenschutz-Beratungssystem). Larven werden in früh und normal gesätem Raps gefunden. Natürlich gibt es auch in diesen Befallsregionen Schläge, auf denen der Rapserdfloh keinen Schaden angerichtet hat. Und genauso kommen in Regionen mit insgesamt niedrigem Erdfloh-Druck (z.B. Bayern, NRW, Hessen) Einzelschläge mit behandlungswürdigen Käferzahlen vor, z.B. angrenzend zu Altraps. Aufschluss über den Befall im Bestand geben nur eigene Gelbschalen. Weil diesen Herbst die Gefahr für einen hohen Anteil schlüpfender Erdfloh-Larven vor dem Winter besteht: Rapspflanzen unbedingt auf Larvenbefall (Symptome) kontrollieren: Unten an den Blattstielen nach Einstichstellen, Verbräunungen und ersten Vernarbungen gucken und ggf. auch nach Larven im Blattstiel. Das ist zu diesem noch recht frühen Zeitpunkt nicht einfach (Lupe). Kritisch wird es ab 3 Blattstielen mit Erdflohlarven-Symptomen pro Pflanze in schwachen Beständen bzw. ab 5 bei kräftigen Beständen. Sieht man jetzt noch nichts oder nur ganz vereinzelte Symptome, sollte die Kontrolle wöchentlich wiederholt werden.
Mit sinkenden Temperaturen macht sich jetzt auch der Schwarze Kohltriebrüssler in den Raps auf – wo er vorkommt (z.B. in Regionen von Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, NRW und angrenzenden Regionen Niedersachsens). Gelbschalen weiter regelmäßig kontrollieren: Wer 5-10 dieser rotfüßigen, schwarzen Rüssler/Gelbschale gefunden hat (dies wird z.B. aus Bayern und Hessen gemeldet), sollte diesen umgehend behandeln (sobald es die Bedingungen erlauben). Ein Insektizideinsatz muss bei dem Rüssler vor der Eiablage erfolgen. Mit der Maßnahme wird gleichzeitig der Erdfloh erfasst (Käfer und erste Larven). Eine Nachkontrolle auf Erdflohlarven Ende Oktober ist empfehlenswert.
Unser bewährtes Pflanzenschutz-Beratungssystem proPlant expert.classic unterstützt Landwirte und Berater bei der Rapserdfloh-Strategie durch die Herleitung wichtiger Kenndaten für die Behandlungsentscheidung und Terminierung (tägliche Bewertung der Bedingungen für den Zuflug und die Eiablage, Anzeige der bereits geschlüpften Larven in Prozent, Gesamtbewertung von Eiablage- und Larvenentwicklung).
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